Kurzfilme sind ein spannendes Medium für Filmschaffende aller Erfahrungs-Stufen. Für Einsteiger*innen und Studierende bieten sie eine Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten mit limitierten Ressourcen unter Beweis zu stellen, für erfahrene Produzent*innen bietet der Kurzfilm Ausdrucksmöglichkeiten und künstlerische Freiheiten, die im Langfilm schwierig umzusetzen sind.

Wer selbst einen Kurzfilm produzieren will, steht oft vor dieser Frage: Wo fange ich an? Wir zeigen euch in fünf Schritten, wie ihr von einer ersten Idee zum fertigen Film kommt und worauf ihr in der Planung und Umsetzung achten müsst.

1. Style, Genre und Konzept

Am Anfang eines jeden Kurzfilms steht die Idee. Welche Message möchtest du den Zuschauer*innen vermitteln? Welches gesellschaftliche Thema behandlet dein Film?

Neben der eigenen Vision können auch ganz praktische Überlegungen das Konzept deines Kurzfilms bestimmen: Steht ein Filmfestival oder Wettbewerb an, bei dem ein gewisses Thema vorgeschrieben ist?

Neben der Handlung musst du dich auch für ein Genre und den Stil deines Kurzfilms entscheiden. Möchtest du einen Action-Streifen produzieren oder doch lieber ein Liebesdrama? Hältst du den Film eher im Film Noir Stil oder wählst du einen moderne Interpretation?

In diesen Punkten ist natürlich vor allem deine persönliche Präferenz gefragt. Es ist dennoch sinnvoll, auch längerfristige Absichten mit in die Planung einzubeziehen. Möchtest du den Kurzfilm vielleicht nutzen, um einen Job in einer größeren Produktion zu ergattern? Falls dies der Fall ist, solltest du dir schon im Vorhinein Gedanken machen, welche Stile oder Fähigkeiten du zeigen willst, um dich möglichst gut zu präsentieren und für Folgeprojekte zu positionieren.

Kurzfilm Anleitung: Genre, Style und Konzept

Prinzipiell solltest du deiner Kreativität in dieser frühen Phase erstmal keine Grenzen setzen. Versuche, möglichst offen und frei verschiedene Geschichten und Ideen zu konzeptionieren und vergiss nicht, dir Notizen zu machen.

Während du die Geschichte frei gestalten solltest, kann es trotzdem sinnvoll sein, beim Gestalten deines Gesamtkonzepts dein Budget im Hinterkopf zu behalten. Denke zum Beispiel daran, dass ein Sci-Fi Film mit aufwendigen Animationen, ausgefallene Drehorten und vielen Special Effects teuer in der Produktion ist.

2. Skript, Drehbuch und Storyboard

Als nächstes geht es an das Herzstück des Kurzfilms: Das Drehbuch (auch Skript genannt). Ein Tipp vorab: Dein Drehbuch sollte auf keinen Fall zu lang werden! Je besser dein Kurzfilm die Story auf den Punkt bringt, desto größer sind die Erfolgschancen. Eine Seite Drehbuch entspricht im Normalfall etwa einer Minute im fertigen Film, halte dich also kurz und schreibe keinen Roman.

Solltest du noch nie ein Drehbuch selbst geschrieben haben, schaust du dir am Besten ein paar Beispiele an, um ein Gefühl für das Format und den Stil dieses Dokuments zu bekommen. Auch Drehbuch-Programme können helfen, um organisiert zu bleiben.

Inhaltlich solltest du darauf achten, Handlungen einfach zu halten. Natürlich ist es von Vorteil, eine spannende Wendung einzubauen, aber achte darauf, dass den Zuschauer*innen auch die Möglichkeit zu eigener Interpretation und Fantasie nicht genommen wird. Zudem solltest du dir immer wieder bewusst machen, dass du dich tage- oder sogar wochenlang mit der Geschichte beschäftigst, deine Zuschauer*innen haben jedoch nur wenige Minuten, um alles zu verstehen. Also: Keine zu komplizierten Handlungsstränge oder Nebengeschichten!

Ein letzter Tipp zum Inhalt: Versuche, etwas Einzigartiges zu schaffen! Es kann natürlich attraktiv sein, dich aktuellen Trends in der Filmbranche anzuschließen und deine Geschichte an Handlungen anderer Filme anzulehnen, aber wenn du mit deinem Film wirklich Erfolg haben willst, musst du selbst kreativ werden.

Kurzfilm Anleitung: Skript, Drehbuch und Storyboard

Wenn dein Drehbuch steht, solltest du die Geschichte in einzelne Szenen aufteilen. Hier gilt es, schon an die spätere Produktion zu denken: Gliedere deine Szenen so, dass sie an einem Set gedreht werden können.

Als nächsten Schritt fertigst du dein Storyboard an. Dafür teilst du die Szenen deines Drehbuchs weiter auf in einzelne Shots. Diese sogenannte Shotlist kannst du übrigens später als Checkliste verwenden, damit du auch keine Szene beim Dreh vergisst. In deinem Storyboard sollte nicht nur jeder Shot eine kurze Bezeichnung haben, am besten fertigst du auch eine Skizze an, aus der die Kameraperspektive sowie weitere Details zum Setup des Shots hervorgehen.

Nun bist du schon fast bereit für den Dreh!

3. Crew, Equipment und Location

Spätestens an diesem Punkt kommst du alleine nicht mehr weiter. Um deinen Kurzfilm erfolgreich zu produzieren, brauchst du natürlich eine Crew, passendes Equipment und eine oder mehrere Dreh-Locations.

Je nachdem wie groß dein Netzwerk bereits ist, wirst du vermutlich schon einige Filmschaffende kennen oder zumindest in Whatsapp- und Facebook-Gruppen sein, in denen du nach passenden Crewmitgliedern suchen kannst. Oft ist es allerdings schwierig, den Überblick zu behalten, welche Rollen noch besetzt werden müssen, wer bereits zugesagt hat und mit wem man in der Vergangenheit gearbeitet hat.

Für genau dieses Problem empfehlen wir callsheep, ein kostenloses Tool für das Crew-Management in der Film-Branche:

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callsheep ist eine kostenloses Crewplanungs-Software, welche dir dabei hilft, deine Leute am Set zu organisieren, Kontakte zu optionieren und dadurch den Überblick zu behalten. Du wählst ganz einfach die Rollen aus, die du für den Shoot brauchst, callsheep schlägt dir dann automatisch Kontakte mit den richtigen Fähigkeiten aus deinem eigenen Kontaktbuch vor, fragt diese an und hält dich über die Rückmeldungen auf dem Laufenden.

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Die Anmeldung ist unkompliziert, kostenlos und dauert nur wenige Sekunden - und du sparst ab der ersten mit callsheep geplanten Produktion Zeit!

Wenn deine Crew erstmal steht, kannst du dich um das passende Equipment kümmern. Viele deiner Freelancer*innen werden ihre eigenen Geräte mitbringen, alles übrige leihst du am besten vor Ort aus. Das gleiche Vorgehen lässt sich auch auf die Locations anwenden: Im besten Fall haben deine Crewmitglieder Zugang zu geeigneten Drehorten. Falls nicht, hälst du am besten Ausschau nach öffentlichen Orten, an denen du drehen kannst - vergiss aber nicht, dich rechtzeitig um eine Drehgenehmigung zu kümmern!

4. Der Dreh

Endlich ist es soweit - dein eigener Kurzfilm wird gedreht. Damit alles nach Plan verläuft, sollte jedes deiner Crewmitglieder vorab callsheets erhalten haben und wissen, wann er oder sie vor Ort sein muss. Um kurzfristige Abstimmungen zu ermöglichen, solltest du außerdem mit jedem Crewmitglied Nummern austauschen oder - noch besser - eine Chatgruppe einrichten.

Kurzfilm Anleitung: Dreh, Kamera, Location

Vor Ort solltest du dann unbedingt deine in Schritt 3 vorbereitete Shotlist dabei haben, um den Überblick über noch zu drehende Szenen zu behalten und nichts zu vergessen.

Falls möglich, solltest du direkt vor Ort die abgedrehten Szenen ansehen und prüfen, ob alles zu deiner Zufriedenheit ist. Habe keine Scheu, einige Teile deines Films nochmal zu drehen, denn noch bist du vor Ort und der Aufwand hält sich in Grenzen.

Ein klassischer Fallstrick, gerade für Anfänger im Filmgeschäft, ist eine mangelhafte Audio-Qualität. Deine Story und die Szenen können noch so gut sein, wenn die Tonqualität schlecht ist, wird dein Film höchstwahrscheinlich keinen Erfolg haben. Achte also darauf, ein hochwertiges Mikrofon zu nutzen und prüfe auch vor Ort die Tonqualität der gedrehten Szenen.

Zum Schluss noch eine ganz wichtige Sache: Hab Spaß und genieße diesen Teil der Produktion! Deine Vorbereitungen haben sich gelohnt und du setzt dein eigenes Projekt in die Tat um, darauf kannst du stolz sein!

5. Post-Produktion und nächste Schritte

Nachdem alles Szenen abgedreht sind, geht dein Film in die Bearbeitung. Hast du genug Budget, kannst du die Post-Produktion natürlich outsourcen und von einem Profi erledigen lassen, doch das ist nicht immer der Fall.

Solltest du dich selbst um die Post-Produktion kümmern, nutze unbedingt ein professionelles Programm wie Final Cut oder Adobe Premiere Pro dafür. Falls du dich noch nicht besonders gut mit Schnitt und Effekten auskennst, gibt es unzählige YouTube-Tutorials zu beiden Programmen, die dir den Einstieg erleichtern.

Kurzfilm Anleitung: Postproduktion und Präsentation

Sind Schnitt und Effekte erledigt, gibt es noch ein paar finale Checks: Ist die Tonspur bereinigt und die Lautstärke auf einem angenehmen Niveau? Sind alle Szenen hell genug und gut zu erkennen? Hast du daran gedacht, Credits hinzuzufügen?

Am besten lässt du deinen Kurzfilm von einigen Freunden oder Kollegen prüfen, um finales Feedback einzuholen und ärgerliche Fehler zu vermeiden.

Nun ist es soweit - du hast deinen eigenen Kurzfilm produziert! Lass dich und deine Crew feiern! Sollte dein Film öffentlich vorgeführt werden, lädst du deine Crew natürlich zur Premiere ein, das gleiche gilt für eine Vorführung im privaten Kreis.

Ohne Zweifel wirst du während der Produktion einiges dazu gelernt haben. Um deinen Kurzfilm ideal für deine eigene Karriere zu nutzen, schaust du dich am besten nach passenden Filmfestivals und Wettbewerben um, bei denen du dein Werk einreichen kannst. Verlieren kannst du nicht viel - und wer weiß, vielleicht überzeugst du ja die Jury und dein Kurzfilm verhilft dir zum ganz großen Erfolg!

Fazit

Es gehört einiges dazu, einen hochwertigen Kurzfilm zu produzieren. Besonders wichtig ist es, von Anfang an eine gut organisierte Planung zu haben und sich Schritt für Schritt durch die Produktion zu hangeln. Wir hoffen, es waren einige wertvolle Tipps für dich dabei und würden uns freuen, deinen ersten (oder nächsten) Kurzfilm zu sehen!

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